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Nichts ist sicher: Was kann helfen?

Trump wird erneut Präsident, die deutsche Koalition ist am Ende – und jetzt?

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Hallo liebe Medienmacher:innen,
liebe New Work Enthusiast:innen,
liebe „Irgendwas mit Medien“-Interessierte,
liebe alle,

that escalated quickly: Als wäre der Ablauf und Ausgang der US-Wahl nicht schon für viele von uns genug gewesen, haben wir nun auch hierzulande die wahrscheinlich größte Regierungskrise seit Jahrzehnten. Zusätzlich zu den anderen Krisen in der Welt, deren Auswirkungen wir zunehmend spüren: Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, Inflation und eine schwierige wirtschaftliche Lage gefolgt von gefühlt einer beunruhigenden Entlassungs- oder Insolvenzmeldung nach der anderen.

Mich beunruhigt das. Manchmal mehr, manchmal weniger. Ein komisches, oft schwer zu definierendes Gefühl von Unsicherheit und Hilflosigkeit macht sich dann breit. Früher habe ich solche Gefühle oft ignoriert und zur Seite geschoben, um dann festzustellen, dass sie in Situationen wieder auftauchen, in denen ich sie noch weniger gebrauchen kann.

Heute habe ich noch immer nicht den perfekten Umgang damit gefunden und vielleicht gibt es den gar nicht. Aber ich habe in den vergangenen Jahren verschiedene Ansätze gefunden, die mir weiterhelfen.

  1. Welches Bedürfnis ist eigentlich betroffen?
    Wir alle haben im Leben ganz unterschiedliche Bedürfnisse, die sich auch immer wieder ändern können und dennoch grundlegend einteilen lassen. Viele von euch werden die Maslowsche Bedürfnispyramide kennen, alle anderen finden hier näheres dazu.

    Kurz zusammengefasst gibt es 5 Kategorien: Die Basis sind Physiologische Bedürfnisse, also alles Grundlegende zum Leben. Darüber liegen Sicherheitsbedürfnisse wie Schutz, Stabilität, Ordnung oder körperlicher, seelischer und auch finanzieller Sicherheit. Darüber folgen Soziale Bedürfnisse (Kommunikation, Gemeinschaft, Austausch etc.), Individualbedürfnisse (Wertschätzung und Anerkennung) sowie das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (Lebenssinn, persönliche Fähigkeiten usw.).

    Wenn also ein Gefühl der Unsicherheit aufkommt, kann es helfen erstmal zu schauen, welches Bedürfnis gerade verunsichert wird und dann zu überlegen, was man konkret im Alltag geändert werden kann, damit es besser wird.

  2. Wissen ist Macht
    Ich habe immer wieder festgestellt, dass ich ein Gefühl der Unsicherheit bekomme, wenn ich zu wenig über ein Thema oder eine Situation weiß. Früher hat sich die Gegenwart von Hunden absolut nicht gut für mich angefühlt. Heute läuft eine inzwischen 30 Kilo schwere Boxerhündin durchs Haus und wenn sie mich anknurrt, bringt es mich nicht aus der Ruhe. Das liegt einfach an vier Jahren intensiver Zeit zusammen, vielen Büchern, Kursen, regelmäßigem Austausch mit anderen im Boxerklub und letztendlich Erfahrung. Ähnlich ging es mir bis vor kurzem mit dem selbstständigen Arbeiten. Das Vorgehen war das gleiche: Informieren, lernen, ausprobieren, Erfahrungen sammeln, Fehler machen und

  3. Mit anderen Austauschen

    Es gibt für nahezu jede Situation und Unsicherheit viele andere Menschen, denen es genau so geht. Wie ich schon in der vergangenen Crunchtime-Ausgabe über Job-Zweifel geschrieben habe: Du bist nicht alleine! Mir hilft der Austausch mit anderen über ihre Erfahrungen und Herangehensweisen immer enorm weiter. Das wiederum führt zum letzten Punkt dieser Liste:

  4. Transparent machen

    Es ist gerade in Zeiten wie diesen normal und okay, dass Verunsicherung aufkommt. Warum also nicht darüber sprechen? Und ja, möglicherweise auch oder gerade bei der Arbeit. Hier würde mich sehr interessieren, ob ihr damit Erfahrungen gemacht habt und es vielleicht sogar spezielle Rituale oder Meeting-Formate dazu bei euch im Unternehmen gibt? Schreibt mir gerne eine Mail.

So, damit wissen wir immer noch nicht, wie es mit der deutschen Regierung und in den USA weitergeht, aber vielleicht fällt es uns in manchen Situationen etwas leichter, mit der Unsicherheit umzugehen. Tauscht euch aus! Let’s go!

Falls ihr Karneval feiert: Alaaf! Falls nicht, trotzdem einen guten Start in die Woche
Benni

Timeout

Wann kommt bei euch Unsicherheit auf? Wie geht ihr damit um? Worauf fokussiert ihr euch, wenn ihr euch unsicher fühlt?

Schreibt mir gerne eine Nachricht mit euren Herangehensweisen oder Methoden, mit Unsicherheit umzugehen. Ich freue mich über eure Erfahrungen und Tipps, die ich gerne auch (anonym) über Crunchtime weitergebe.

Love for the game

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