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Was erfolgreiche Teams ausmacht
Mit diesen Fragen und Themen solltet ihr euch beschäftigen.
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Hallo liebe Medienmacher:innen,
liebe New Work Enthusiast:innen,
liebe „Irgendwas mit Medien“-Interessierte,
liebe alle,
heute geht es um eine bessere Einbindung von Mitarbeiter:innen in Prozesse und Entscheidungen und wie Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten ein Team werden. Aus meiner Sicht ist das eines der wichtigsten Themen für 2024.
Wer muss in Prozesse eingebunden werden, damit Projekte erfolgreich? Wer nimmt welche Rolle ein? Wer trifft wann welche Entscheidungen? Wer kann was am besten? Wie wird mit Fehlern umgegangen?
Alles Fragen, die meiner Erfahrung nach in Medienunternehmen und bei Projekten deutlich öfter gestellt und geklärt werden müssen. Manche möglicherweise nur ein Mal pro Jahr oder Quartal, andere immer wieder bei jedem neuen Projekt. Wie und wann ihr euch um diese Fragen kümmern könnt, erkläre ich euch in der heutigen Crunchtime-Ausgabe – natürlich anhand einiger Basketball-Analogien.
Und damit auch herzlich willkommen an alle neuen Leser:innen unter anderem von Ruhr24, Übermedien und der Landesanstalt für Medien NRW. Schön, dass ihr da seid und den Newsletter abonniert habt!
Nicht mehr lange und wir sind 500. Wahnsinn! Wie viele verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Wissen da zusammenkommen. Hoffentlich schon im heutigen Timeout. Das wäre echt mega!
Und jetzt let’s go!
Liebe Grüße
Benni
What's the play today?
Team up!
Mindset
Erfolgreiche Teams haben das Mindset, dass jede:r alles gibt, um erfolgreich zu sein. Alle Beiträge dazu sind wichtig: Jeder Punkt, jeder Rebound oder dass Gegenspieler:innen erst gar nicht den Ball bekommen. Dieses Mindset wird in keinem Spiel infrage gestellt. Und: Alle sprechen miteinander, unterstützen sich und helfen einander. There is no „I“ in „Team“.
Wie ist euer Mindset im Team?
Was sind eure Strategien und Ziele?
Wie gut kennt ihr euch und eure Fähigkeiten untereinander?
Wann und wie kommuniziert ihr?
Wann und wie besprechen?
Teamworkshop zum Jahresbeginn, bei neuen Zielen oder Strategien wiederholen.
Rollen
Beim Basketball gibt es fünf Positionen, die auf dem Feld von unterschiedlichen Spieler:innen ausgefüllt werden und die sich zumindest in Teilen [auf Arbeitsteams] übertragen lassen:
Point Guard [der/die Projektleiter:in]
Kleinste Person auf dem Court, sehr ballsicher, liest das Spiel und setzt Mitspieler:innen in Szene und kennt deren Skills. Wirft sicher, trifft viele Entscheidungen und steht in engem Austausch mit dem Coach. Muss unbedingt mit allen kommunizieren. Ist gegen große Gegenspieler:innen häufig im Nachteil.
Shooting Guard [der/die Projektexpert:in]
Größer als der Point Guard, spezialisiert auf Distanzwürfe und Punkten. Spielt deutlich offensiver und nutzt Situationen, die für ihn/sie geschaffen werden. Wenn es eng wird, bevorzugte:r Mitspieler:in. Sehr enges Zusammenspiel mit dem Point Guard, optimalerweise blindes Verständnis. Bekommt sehr oft den Ball, muss aber unbedingt wissen, wann ein Pass die bessere Wahl ist.
Small Forward [der/die Allrounder:in]
Groß, trotzdem schnell und beweglich. Kann unter dem Korb mithalten, aber auch außerhalb Aufgaben übernehmen. Schafft Mitspieler:innen Freiräume, holt Rebounds und ist in der Verteidigung durch die Vielseitigkeit unersetzlich. Kann vieles, aber nicht alles in Perfektion.
Power Forward [der/die Aufräumer:in]
Kräftig, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, unterstützt vor allem kleinere Spieler:innen, holt Rebounds und schafft Freiräume und Chancen für andere, weil er/sie sich um die wichtigen Basics und auch nervige Aufgaben kümmert.
Center [der/die letzte Instanz]
Meist die größte Person auf dem Feld, wichtig im Angriff und der Verteidigung, enges Zusammenspiel mit Power Forward, holt Rebounds, punktet direkt am Korb, schafft Raum für alle anderen Spieler:innen. Räumt nach Fehlern auf. Oft langsamer und unsicher am Ball.
Coach [der/die Teamleiter:in]
Gibt die grundsätzliche Strategie vor, behält von außen den Überblick und gibt Impulse, kennt die Skills aller Spieler:innen (auch der gegnerischen) und weiß, wer welche Position einnehmen kann, organisiert das Training, kommuniziert mit allen im Team, während des Spiels vor allen Dingen mit dem Point Guard. Trägt und übernimmt Verantwortung – für Siege und Niederlagen. Schafft es, die großen Ziele runterzubrechen und allen verständlich zu machen.
Niemand muss alles können: Erst die Zusammenarbeit macht Teams erfolgreich.
Jede Rolle ist wichtig und kann von unterschiedlichen Menschen eingenommen werden.
Wer nimmt bei euch im Team welche Rollen ein?
Kann jede Rolle von mehreren Personen besetzt werden?
Sind alle mit ihren Rollen happy?
Passen die Skills für die jeweiligen Rollen?
Was kann trainiert werden, um neue Rollen einzunehmen?
Wann und wie besprechen?
Teamworkshop zum Jahresbeginn/-ende; ein Mal pro Quartal
Entscheidungen
Im Basketball gibt es drei Ebenen von Entscheidungen:
1. Grundsätzliche Entscheidungen werden vom Coach (je nach Situation und Stil in Rücksprache mit den Spieler:innen) getroffen.
2. Die Lenkung des Spiels liegt beim Point Guard.
3. Individuelle Entscheidungen: In Situationen, die nicht laufen wie geplant, trifft jede:r Spieler:innen ad-hoc eigene Entscheidungen. Vor allem hier ist das grundlegende Mindset entscheidend: Niemand macht mit Absicht Fehler. Und: Jede:r darf und muss Entscheidungen treffen: Werfen? Passen? Laufen? Foulen?
Welche Entscheidungsebenen gibt es bei euch im Team?
Wer trifft wann welche Entscheidungen?
Ist allen klar, dass und wann welche Entscheidungen eigenständig getroffen werden dürfen?
Wann und wie besprechen?
Teammeeting oder -workshop; abhängig von eurer Geschwindigkeit wöchentlich/monatlich/ein Mal pro Quartal; Einzelgespräche mit der Teamleitung
Fehler
Fehler passieren. Ständig. Alle machen Fehler. Erfolgreiche Teams hängen sich nach einem Fehler aber nicht daran auf und konzentrieren sich sofort wieder auf das Spiel. Fehler werden bei Spielunterbrechungen, in der Halbzeit oder in Auszeiten (meist) in Ruhe besprochen. Fehler werden nach Möglichkeit korrigiert.
Jedes anstehende Spiel wird im Vorfeld, jedes beendete Spiel im Anschluss ausführlich besprochen. Es wird nie die Frage gestellt, WER einen Fehler gemacht hat, sondern WIE der Fehler entstanden ist und wie er in Zukunft vermieden werden kann. Gibt es Fehler, die immer wieder auftreten? Sind Muster erkennbar?
Wann und wie sprecht ihr in eurem Team über Fehler?
Besprecht ihr Projekte im Vorfeld und im Anschluss?
Welche Fehler treten immer wieder auf und wie können sie zukünftig vermieden werden?
Wann und wie besprechen?
Teammeeting; Einzelgespräche (mit der Teamleitung); Kickoffs und Retrospektiven
Training
Individuelle Skills, sauber gelaufene Spielsysteme, grundlegendes Spielverständnis und ein konstruktiver Umgang mit Fehlern: All das wird durch regelmäßiges Training besser. Training schafft Selbstvertrauen für anstehende Aufgaben.
Kobe Bryant hat mal auf die Frage, ob er keine Angst vorm spielentscheidenden Wurf habe, trocken geantwortet, dass das gar nicht nötig sei, weil er diese Art des Wurfes bereits mehrere tausendmal im Training genommen und auch getroffen habe. Stephen Curry, Point Guard der Golden State Warriors, hat am Samstag bei der 3-Point-Challenge des NBA-All-Star-Games ebenfalls nicht einfach so 21 Dreier getroffen: Er hat in seiner Karriere jahrelang an diesem Wurf gearbeitet und Zehntausende davon im Training geworfen.
Welche Skills und Abläufe wollt ihr im Team verbessern?
Welche neuen Skills wollt ihr lernen?
Was könnt ihr von Kolleg:innen lernen?
Welche externen Trainingsmöglichkeiten und Weiterbildungen sind sinnvoll?
Welche Fehlermuster können durch Training verringert oder aufgelöst werden?
Wann und wie besprechen?
Teammeeting; Einzelgespräche (mit der Teamleitung); Jahresgespräche; Gespräche und Support von People & Culture/HR/Personal
Timeout
Meine Fragen im letzten Timeout waren zu kompliziert. Also neuer Versuch: Ich möchte gerne eine Crunchtime-Ausgabe machen, die deutlich macht, warum es toll ist, in den Medien zu arbeiten. Arbeitstitel „X Gründe, um in den Medien zu arbeiten“. Was fehlt, sind nur noch die Gründe. Und da kommt ihr ins Spiel.
Es ist einfach und geht schnell: Ich habe eine Umfrage angelegt, in der ihr anonym eure Jobdescription eintragen und mir sagen könnt, warum ihr gerne in den Medien arbeitet. Come on!
Love for the game
Die Kolleg:innen von NBA OVERTIME, dem NBA-Kanal von funk und der Sportschau auf dem es wirklich andauernd und ausschließlich um NBA-Basketball geht, suchen eine:n Autor:in und eine Person für Distribution / Crosspromo. Weitere Infos hier.
Bisherige Ausgaben
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Crunchtime-Moments
Denver Nuggets gegen die Golden State Warriors. 127:127, bei noch 3,6 Sekunden Spielzeit. Denver hat den Einwurf, den Superstar Nicola Jokic sich an der eigenen Dreierlinie abholt. Er läuft ein paar Meter über die Mittellinie – und drückt ab 🙃.
Interessant: Golden State hatte Mitte des 4. Viertels zwischenzeitlich mit 18 (!) Punkten geführt. Aber wie ich schon öfter gesagt habe: Es ist erst vorbei, wenn die letzte Sirene erklingt. Der Ball geht über das Brett rein. Endstand 130:127 – Sieg für Denver.