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4 Tipps, um mit deinen Ideen loszulegen

Be brave enough to suck at something new!

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Hallo liebe Medienmacher*innen,
liebe New Work Enthusiast*innen,
liebe „Irgendwas mit Medien“-Interessierte,
liebe alle,

in der Sportwelt kursiert seit Jahren ein Zitat, bei dem nicht genau zugeordnet werden kann, wer es ursprünglich gesagt hat – falls es denn überhaupt von einem Sportler kam. Dennoch möchte ich es heute als Aufhänger nehmen, um mit euch ein wenig über Ideen nachzudenken – oder besser gesagt über liegengelassene Ideen. Und wie wir mehr ins Machen kommen.

Jeder Schuss, den du nicht nimmst, ist ein Fehlschuss.

Unbekannt, meist Eishockeyprofi Wayne Gretzky zugewiesen

Genau so ist es mit Ideen: Jede, die wir nicht ausprobieren, ist am Ende eine vertane Chance. Denn selbst wenn es schiefgeht, verpassen wir dabei die tolle Gelegenheit, neue Erkenntnisse zu sammeln oder etwas Neues zu lernen. Das ist übrigens ein Kerngedanke von New Work: Das Lernen hört nie auf, egal wie viele Erfahrungen schon gemacht wurden.

Die Idee zu diesem Newsletter wäre im Dänemark-Urlaub ebenfalls fast verpufft, weil ich mir zu viele Fragen gestellt habe: Was genau schreibe ich rein? Was ist, wenn es niemanden interessiert? Welches Tool nehme ich? Brauche ich einen Redaktionsplan? … Dann habe ich folgenden Satz gelesen: „Be brave enough to suck at something new“. Das hat mich extrem motiviert. Scheitern ist nicht schlimm. Ausprobieren macht Spaß und ich lerne auf jeden Fall etwas dazu.

Jetzt sind wir hier und ich freue mich riesig, einfach losgelegt zu haben. Ich sage vielen lieben Dank an bislang rund 350 Abonnent*innen und für alle Nachrichten und das Feedback, das ihr mir bislang geschickt habt.

Und jetzt, let’s go!

Liebe Grüße
Benni

What's the play today?

4 Tipps, um mit deinen Ideen loszulegen

  1. Klein und unperfekt

Häufig sterben Ideen, die auf Klebezetteln oder in unseren (digitalen) Notizbüchern notiert sind, direkt am Anfang, weil angenommen wird, dass alles direkt beim ersten Mal perfekt und so groß wie möglich sein muss. Um Ideen erstmal aufzugreifen, kann es deshalb helfen, genau andersherum zu denken und sich dabei folgende Fragen zu stellen: Wie kann die Idee überhaupt umgesetzt/getestet werden und was kann eine erste Version beinhalten?

  1. Wer kann das machen? Und wann?

Ein ungeschriebenes und von mir regelmäßig beobachtetes Gesetz in Redaktionen ist, dass die Umsetzung von Ideen am Ende bei denjenigen landet, die die Idee geäußert haben.

Midjourney/Benjamin Quiring

Hierbei werden mehrere wichtige Punkte außer Acht gelassen: Hat der*die Ideengeber*in überhaupt Zeit, um die Idee umzusetzen? Hat der*die Ideengeber*in die benötigten Skills? Wie lange dauert es, um die Idee in einer ersten Version bestmöglich umzusetzen? Sind andere Kolleg*innen besser geeignet, um die Idee zu testen? Aus meiner Sicht alles Fragen, die vorab geklärt werden sollten.

  1. Kurzer Ideensteckbrief

Weitere hilfreiche Fragen vorab sind:

  • FÜR WELCHES Problem/Bedürfnis ist die Idee?

  • WAS genau ist die Idee?

  • WIE wird die Idee umgesetzt? (Tool, Format etc.)

  • WO und WANN wird die Idee umgesetzt?

  • WER kümmert sich um die Idee? (siehe 2.)

  • FÜR WEN bietet die Idee eine Lösung?

Tools wie Miro oder Mural bieten verschiedene vorgefertigte Ideen-Templates, die sich übersichtlich mit genau diesen Fragen beschäftigen. Hier findest du ein Miro-Beispiel, und hier ein Mural-Beispiel.

  1. Die 72-Stunden-Regel

In den Tiefen des Internets wird an vielen Stellen die sogenannte 72-Stunden-Regel thematisiert. Die besagt, dass die Umsetzungschance von Ideen, die nicht innerhalb von 72 Stunden angegangen werden, auf 1 Prozent sinkt.

Ich fand das interessant, konnte aber keine empirischen Belege für die Regel finden. Wenn ihr dazu mehr wisst, sagt mir gerne Bescheid. Eine dennoch plausible Erklärung dafür, warum Ideen, die nicht zügig getestet werden, komplett scheitern, ist, dass unser Gehirn versucht, sparsam mit Energie umzugehen und neue Aufgaben oder Veränderungen dabei potenziell als Bedrohung wahrgenommen werden. Alles, was nicht innerhalb eines kurzen Zeitraums (den ominösen 72 Stunden) als wichtig eingestuft wird, versandet also. Mehr dazu hier.

Long story short: Idee prüfen, Plan machen und Risiken abwägen. Letzter Schritt: einfach machen!

Timeout

Heute habe ich wieder ein paar kurze Fragen an euch, die ihr mir gerne per Mail aber auch einfach nur für euch selbst beantworten könnt:

  1. Welche Ideen hast du auf dem Zettel, die du einfach mal angehen kannst?

  2. Was hindert dich daran, deine Ideen in Angriff zu nehmen? Was kannst du tun, damit es möglich wird? (Skills lernen, Kolleg*innen fragen oder dazuholen…)

  3. Welche Techniken und Tools nutzt du am liebsten, um deine Ideen zu entwickeln?

Bonus-Freiwurf

Ich freue mich wirklich sehr, wenn ihr euch beteiligt, mir Ideen schickt oder Crunchtime an Kolleg*innen, Freund*innen und alle, denen der Newsletter gefallen könnte, weiterleitet.

Love for the game

Alle, die gerne mehr über Threads, also das neue Twitter von Meta, erfahren möchten, sollten sich unbedingt mal Daniel Fienes Newsletter „Style & Stiches“ anschauen. Liebe Grüße!

Und ich empfehle euch heute noch „Haftnotiz“ von Barbara Maas, auch ein Newsletter, in dem es alle zwei Wochen dienstags um New Work, Innovation und agilem Arbeiten im Journalismus geht. Love it!

Crunchtime-Moments

Solange es im Team jemanden mit den nötigen Skills gibt, der*die davon überzeugt ist, dass es erst vorbei ist, wenn die letzte Sirene ertönt, ist alles möglich. Wenn es dann noch Kobe Bryant ist, dann… Ach, seht einfach selbst.