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DIESE einfache Frage bringt Klarheit

Je nach Problem können die Bedürfnisse unterschiedlich sein.

Verbleibende Lesezeit in Minuten

Hallo liebe Medienmacher:innen,
liebe New Work Enthusiast:innen,
liebe „Irgendwas mit Medien“-Interessierte,
liebe alle,

da die vergangene Crunchtime-Ausgabe zu Mental Health etwas länger war und sogar in die Overtime gegangen ist, wird es heute deutlich kürzer.

Für die neue Woche gebe ich lediglich eine auf den ersten Blick recht einfache, meiner Meinung nach aber extrem wirkungsvolle und hilfreiche Frage mit auf den Weg. Die Idee dazu kam mir in der vergangenen Woche, weil ich in zwei Gesprächen genau diese Frage gestellt bekommen habe, positiv überrascht war und schmunzeln musste.

Zum allerersten Mal hat mir ein sehr guter Freund, der als Agile Coach in einem großen Unternehmen arbeitet, die Frage vor einigen Jahren in einem privaten (Krisen-)Gespräch gestellt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich zunächst irritiert war und nicht wusste, wie ich antworten soll. Als er mir dann erklärte, worauf er abzielte, gewann das Gespräch für uns beide umgehend eine beeindruckende Klarheit.

Und genau so habe ich es Jahre später bei meiner Weiterbildung zum New Work Facilitator bei der TAM Akademie in Berlin wieder erlebt, als eine Trainerin für Organisationsentwicklung ihre Workshops immer mit genau dieser Frage begann – und auch beendete.

Seitdem habe ich vor allem im Job – in Gesprächen mit Kolleg:innen und Teams –, aber auch wenn es passend war in privaten Gesprächen, zunächst diese Frage gestellt. Oft auch mir selbst.

Und jetzt genug der Vorrede und ab zur Frage, die vieles klarer und besser machen kann, let’s go!

Liebe Grüße
Benni

What's the play today?

Einfache Frage mit großer Wirkung

Die Frage, um die es geht, lautet: Was brauchst du?  

Die Antwort darauf ist häufig nicht so einfach, weil es viele Möglichkeiten (auch in Kombination) gibt:

  • Hilfe (bei einer Aufgabe oder einem Projekt)

  • Expertise (besondere Skills)

  • Unterstützung (eine:n Mitstreiter:in)

  • Ressourcen (Geld oder Zeit für eine Lösung, Wissen, Materialien)

  • Rat (Einschätzung oder Erfahrungsschatz)

  • Entscheidung (strategische Richtung und/oder Verantwortungsübernahme)

  • Idee (andere Ansätze und Perspektiven)

  • eine:n Zuhörer:in (Sparringspartner:in oder einfach nur Raum für Frust, Gedanken, Fragen, Sorgen)

  • eine Lösung (für ein konkretes Problem)

Wichtig: Nachdem die Frage gestellt wurde, gilt es, zuzuhören. Nicht selbst reden! Abwarten und gegebenenfalls mit Folgefragen gemeinsam herausfinden, was gebraucht wird. Klingt banal, ist es aber nicht.

Benjamin Quiring/Midjourney

Ist das jetzt schon New Work, werden einige fragen. Ich finde schon, denn sie setzt bei dem oder der Fragestellenden voraus, die eigene Rolle, eigene Ansichten und Vermutungen erstmal zurückzustellen. Meiner Erfahrung nach führt die Frage zu drei Dingen:

  1. Der oder die Gefragte wird wertschätzend mit den bestehenden Fähigkeiten in den Fokus gestellt und bekommt die Möglichkeit, sich den individuellen Bedürfnissen und/oder dem eigentlichen Problem bewusst zu werden.

  2. Der oder die Fragende kann im Anschluss gezielt und individuell auf die Bedürfnisse und/oder das eigentliche Problem eingehen und weiß bei möglicherweise unterschiedlichen Rollen, welche er oder sie einnehmen oder gerade nicht einnehmen soll (Teamlead, Entscheider:in, Kolleg:in, Expert:in, Freund:in, Partner:in, Teammate …).

  3. Aktuell unwichtige Aspekte für den oder die Gefragte:n werden nicht ungefragt und aus dem Bauch heraus thematisiert.

Mir hat es vor anstehenden Gesprächen oder neuen Projekten auch enorm geholfen, mir selbst erstmal diese Frage zu stellen: Was brauche ich? Was ist meine Erwartungshaltung? Was hilft mir gerade am meisten weiter?

Ebenso kann die Frage enorm hilfreich zu Beginn von (kurzfristigen) Gesprächen sein, bei denen noch nicht klar ist, worum es eigentlich geht. Und die Frage lässt sich natürlich auch auf Teams oder mehrere Menschen erweitern: Was braucht ihr?

Probiert’s einfach mal aus!

Timeout

Wie immer einige Fragen an euch:

  1. Habt ihr schon Erfahrung mit der „Was brauchst du?“-Frage gemacht und wenn ja, welche? Kennt ihr andere Fragen, die euch weitergeholfen haben? Schreibt mir gerne eine Nachricht.

  2. Was braucht ihr? Wie kann euch dieser Newsletter weiterbringen? Was kann ich anders machen, welche Themen interessieren euch besonders? Ich brauche da definitiv (auch) euren Input.

Bonus-Freiwurf

Ich freue mich wirklich sehr, wenn ihr euch beteiligt, mir Ideen schickt oder Crunchtime an Kolleg:innen, Freund:innen und alle, denen der Newsletter gefallen könnte, weiterleitet, damit sie sich auch anmelden können, und zwar hier:

Love for the game

In der vergangenen Ausgabe ging es um Mental Health (im Journalismus). Verdi hat dazu Ende Januar in Berlin einen Thementag veranstaltet. Alle Vorträge und Panels wurden aufgezeichnet (vielen Dank für deine Mail und deinen Hinweis, Franziska!). Wer also nicht teilnehmen konnte, kann hier alles nachgucken.

Lennart Schneider ist Experte für Newsletter und Abo-Modelle. In meinem vorherigen Job durfte ich an einem Workshop von ihm teilnehmen und konnte sehr viel (letztendlich auch für diesen Newsletter) mitnehmen. Lennart war so freundlich, Crunchtime in seinem Newsletter „Subscribe now“ zu empfehlen (vielen Dank, lieber Lennart! Hat mich extrem gefreut!). Die Empfehlung kann ich genau so zurückgeben. Hier könnt ihr euch für Lennarts wöchentlichen Newsletter anmelden.

Crunchtime-Moments

Playoffs, erste Runde. Portland spielt die Serie gegen Houston und führt 3:2 (das erste Team mit 4 Siegen kommt eine Runde weiter). Spielstand 98:96 für Houston, Portland hat den letzten Einwurf und es sind noch 0,9 Sekunden (!) auf der Uhr.

Kurze Regelkunde: Die Uhr wird erst aktiviert, wenn ein Spieler im Feld den Ball berührt. Der Ball muss vor Ablauf der Zeit die Hand des werfenden Spielers verlassen haben, damit der Korb zählt.

Portland braucht also 3 Punkte, um das Spiel und damit die Serie zu gewinnen. Es gibt kein besseres Geräusch zum Ende eines Spiels. 😉